…gern getrunken, leider vergangen, unvergessen…
Bereits im 14.Jahrhundert räumte Artikel 43 der Stadtprivilegien jedem Stadtbewohner mit Bürgerrecht die Erlaubnis ein, Bier zu brauen.
Dieses Recht war nicht an den Besitz eines Hauses gebunden, sondern stand auch Mietern und Herbergern zu. Auch der Verkauf war nur Bürgern der Stadt Berneck erlaubt und erstreckte sich über den gesamten Gerichtsbezirk.
Da nur etwa die Hälfte der Bürger anfangs selber braute, gab es die strenge Auflage, dass Bier ausschließlich in Berneck gekauft werden durfte, damit die Biersteuer („Ungeld“) ordnungsgemäß berechnet und abgeführt werden konnte. Sollten Bürger mit fremdem Bier erwischt werden, waren laut den damaligen Statuten der Bürgermeister und der Stadtrat befugt, „dass verbotswidrig gekaufte Bier theils auszutrinken, theils ins Hospital zu schaffen.“
Um den gesamten Gerichtsbezirk mit Bier versorgen zu können, wurde vermutlich schon 1357 ein Communbräuhaus am Marktplatz errichtet. Dieses musste 1536 dem Rathaus weichen und wurde zum Kolonnadenweg versetzt. Die Zahl der Bierbrauer sank stetig, so dass 1844 nur noch 25 Bürger Bier brauten. Dies waren zumeist Metzger und Bäcker, welche eine Bierwirtschaft betrieben.
1890 wurde die Exportbrauerei Neuper & Co neben dem Anger errichtet, welche die Communbrauerei 1922 zum Erliegen brachte. Das Brauhaus wurde noch einige Jahrzehnte als Feuerlöschhaus genutzt, ehe es abgerissen wurde.
Heute erinnert noch der Name „Brauhausbrücke“ am Kolonnadenweg an den ehemaligen Standort der Communbräu. Auch die Exportbrauerei Neuper musste 1977 ihren Betrieb einstellen und wurde danach abgerissen. Heute befindet sich an der Stelle das Edeka-Einkaufszentrum.